| |
HF-GDS-Quelle HFG-96
(Hochfrequenzquelle für die GDS-Nichtleiteranalytik)
Glimmentladungs-Quellen eignen sich auf Grund ihres
nahezu planparallelen Probenabtrags und ihrer guten Tiefen-Auflösung hervorragend zur
Oberflächen- und Schicht-Analytik auf festen Werkstoff-Proben. Seit einigen Jahren werden
neben reinen Gleichstrom- (dc-) Anlagen, die auf elektrisch leitende Proben beschränkt
sind, auch hochfrequenzgestützte Systeme eingesetzt, mit denen sich neben Leitern auch
Nichtleiter oder nichtleitende Schichten analysieren lassen.
Das System HFG-96 unterscheidet sich in seiner Auslegung wesentlich von anderen Konzepten, die ausschließlich die aus konventionellen Anwendungen geläufigen Oszillator-Verstärker-Anpaßnetzwerk-Kombinationen verwenden. Im Gegensatz zu den dort anzutreffenden Verbrauchern mit linearer Charakteristik, (z.B. Sendeantennen) stellt die GDS jedoch eine nichtlineare Last mit komplexer Charakteristik dar. Genau darauf ist HFG-96 ausgelegt.
Generator
Generator in 19"-Einschub
q Ein freischwingender Hochfrequenzgenerator ohne träges Anpaßnetzwerk gewährleistet sofortige stabile Entladungsbedingungen, einen extrem weichen Start der Entladung (wichtig für dünnste Oberflächenschichten!) und problemloses Verhalten im Übergangsbereich von Schichten, z.B. von Nichtleitern auf Leiter etc.
Hintergrund:
speziell beim Start der Entladung, aber auch bei
Schichtübergängen stellen sich erhebliche Impedanzsprünge ein, die hier sofort
automatisch durch eine leichte Frequenzshift des Generators kompensiert werden. Die
Impedanz der Entladungskammer liegt im Kiloohm-Bereich und ändert sich beim Übergang vom
plasmalosen zum durchgezündeten Zustand (Entladung = Last) um ein Vielfaches!
Anpaßnetzwerke müssen üblicherweise erst mechanisch(!) z.B. mit durch Elektromotoren
angetriebene Drehkondensatoren, d.h. langsam, nachgestimmt werden, dabei kann es im
Extremfall durch Fehlanpassung zur Zerstörung der Probe kommen, die Reproduzierbarkeit
ist eingeschränkt. Diese Anpaßnetzwerke sind eigentlich zum Anschluß von Verbrauchern
mit linearem und konstanten Verhalten im 50-Ohm-Bereich gedacht.
q Die Arbeitsfrequenz
beträgt ca. 3,5 MHz, da hier ein Optimum der Sputterbedingungen bei geringen
Verlusten in Kabeln etc. zu finden ist.
q Die Spitzen-Spitzen-Spannung
an der Probe erreicht bis zu 5000V, um auch dickere Nichtleiter (insbesondere
nichtleitende Standards!) noch vernünftig analysieren zu können.
dc/HF-GDS-Kombi-Quelle mit typischen Proben
q Die als Kombi -
Quelle ausgelegte GDS ist ohne Umbau für konventionellen dc- und HF- Betrieb
gleichermaßen geeignet, so daß beispielsweise schon vorhandene dc-Methoden prinzipiell
weiter verwendet werden können.
q Eine Wasserkühlung
der GDS sowie des Proben-Andruck-Stempels sorgt für beidseitige Probenkühlung
und dafür, daß auch thermisch empfindliche Proben nicht überlastet werden.
q Der kleinste
mögliche Probendurchmesser beträgt durch die miniaturisierte Abdichtung 8mm.
Dies führt zu erheblicher Probenersparnis und erweitert die Möglichkeit, auch kleinste
Proben noch zu messen. Eine noch weiter miniaturisierte Quelle ist in Vorbereitung.
q Es sind leicht
auswechselbare Anoden von 1 bis 4mm Innendurchmesser verfügbar.
q Die GDS ist
prinzipiell bei fast allen gängigen GDS-Spektrometern nachrüstbar.
Meßtechnik
GDS-Quelle (oben)
und Abschirmkappe (unten)
mit eingebauten elektronischen Meß-Sensoren
und gekühltem (!) Probenkontakt
q Eine patentierte, probennahe phasenrichtige Strom-, Spannungs- und Leistungsmeßtechnik (echte Mittelwerte = true RMS!) gewährleistet zusammen mit einer entsprechenden Regelung des HF-Generators absolut konstante, reproduzierbare Analysen-Bedingungen durch Nachführen der echten Plasmaparameter während der gesamten Analysenlaufzeit, also auch über völlig unterschiedliche Schichten (leitend und/oder nichtleitend) hinweg bis in das Substratmaterial hinein (automatische Plasmaregelung). Natürlich sind damit nun auch reproduzierbare Plasmabedingungen von Messung zu Messung gegeben.
Der Generator kann auf Konstanz jedes der gemessenen Parameter geregelt werden.
Mit dieser Anordnung werden vergleichbare, reproduzierbare Messungen Realität.
Konventionelle Meßtechnik (wie sie z.B. bei den
Matchbox-Systemen anzutreffen ist) benutzt sogenannte Reflektometer, die jedoch wiederum
ausschließlich bei linearen Verbrauchern (Antennen!) Sinn machen, wie übrigens schon
deren Erfinder in seiner Patentschrift aus den dreißiger Jahren dargelegt hat (siehe oben). Plasmaanwendungen hingegen haben komplexe Meßparameter mit wesentlichen
Imaginär-Anteilen, die mit Reflektometern nicht erfaßt werden können.
q Ein Daten-Interface
ermöglicht die Ausgabe von HF-Strom, -Spannung und -Leistung, dc-Spannung, dc-Strom und
Bias sowie gegebenenfalls deren Darstellung und Verarbeitung mittels der vorhandenen
Spektrometer-Software.
q Die plasmanahe,
phasenrichtige Strom-, Spannungs- und Leistungsmeßtechnik liefert eine wichtige Hardware-Voraussetzung
für eine softwaremäßig zu realisierende quantifizierte
Nichtleiter-Tiefenprofil-Analytik.
Allgemein
q Alle Baugruppen, einschließlich der Proben-Andruck-Vorrichtung sind gewissenhaft HF-dicht abgeschirmt zur Einhaltung der verschiedenen Störstrahlungsvorschriften.
q Die
Komponenten Meßtechnik, Generator und Quelle sind auch einzeln erhältlich und bei schon
existierenden Anlagen prinzipiell nachrüstbar.
Einbaubeispiel:
dc/HF-Kombi-Quelle mit Schirmkappe
und Meß-Sensoren, nachgerüstet an einem GDS-750 (Fa. Leco)
geöffnet zum Probenwechsel
geschlossen
(zur Messung)
Manueller Betrieb:
Falls spektrometerseitig die Möglichkeiten zu
einer Software-Integration der Steuerung und Übernahme der elektrischen Meßparameter
fehlen, kann das Gerät auch manuell mit einem optionalen Hand-Bediengerät betrieben
werden, bei dem die Meßsignale (0-10V) mit beliebigen Mitteln (z.B. Multimeter)
ausgelesen werden können. Dieses Hilfsmittel ist auch für Service- und experimentelle
Zwecke gelegentlich recht nützlich.
Senden Sie eine E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
webmst@spectral-systems.de
|